Beschreibung
Hauptfigur ist Bernhard: Mitt-Zwanziger, erfolgreicher Banker mit schicker Wohnung hoch über Frankfurt – und auch wirklich ein richtiger „Mistkerl“. Oder? Er liebt Frauen – doch sich für eine entscheiden, das kann und will er nicht. Er leistet sich gleich mehrere Geliebte: allesamt Flugbegleiterinnen, allesamt hübsch anzusehen – und keine weiß von der anderen. Die Flugpläne der jeweiligen Airlines, für die sie arbeiten, sorgen dafür, dass sie sich nicht über den Weg laufen. Aber es wäre ja nicht der Mutter der Boulevardkomödien, wenn nicht das Chaos seinen Lauf nähme. Denn in dieses fragil getimte Arrangement platzt sein Schulfreund Robert Bleimehl, der sich für ein paar Tage zu Besuch angemeldet hat. Als der Flug von Jacky, Stewardess bei Continental Airlines, wegen Triebwerksproblemen verschoben wird und sie somit unerwartet wieder in Bernhards Wohnung auftaucht. Doch derweil hält sich schon Pippa von Allitalia dort auf, und auch Andrea von der Lufthansa ist schon planmäßig im Anflug. Natürlich kommt es trotz verzweifelter Versuche, die Damen aneinander vorbei zu bugsieren, zur großen Massenkarambolage.
Die Bearbeitung des Klassikers transportiert den 1960er-Jahre-Stoff behutsam ins Hier und Jetzt: Modern, frech und gnadenlos frivol. So gabelt Bernhard seine Gespielinnen via Internet auf und organisiert seine Dates per Smartphone. Auch die heute immer beliebter werdenden fernöstlichen Weisheiten werden auf die Schippe genommen – in Gestalt von Bernhards Mutter, die nach Trennung vom Mann beim Sohn eingezogen ist und jetzt mit Yoga-Übungen und dem Herumwedeln mit Räucherstäbchen wieder zu ihrem Selbst finden will.
Sorgfältig gezeichnete die Figuren: Bernhard, ein eitler und weltmännisch auftretender Yuppie; Robert Bleimehl als unbeholfenes und rührend unschuldiges Landei, das das Internet allenfalls zur Jagd nach Schnäppchen bei Aldi und nicht zur Jagd auf Frauen nutzt.
Auch die Frauenrollen: das unkompliziertes »all American girl« Judy, die herrische und unterkühlt-sinnliche Femme Fatale Andrea und die ebenso ebenso leidenschaftliche wie in Bezug auf Geschlechterrollen »altmodisch« denkende Pippa.
Und am Ende zeigt sich doch: Wahre Liebe ist durch nichts zu ersetzen – weder durch die Verlockungen, die die virtuelle Welt verheißt, noch durch irgendwelche »Ersatzreligionen«. Eine Botschaft, über die es sich – trotz aller Lust an Situationskomik und Wortwitz – durchaus mal ernsthaft nachzudenken lohnt.
„Boeing Boeing“ ist eine der weltweit erfolgreichsten Boulevardkomödien. Das Stück wurde über 25.000-Mal in 55 Ländern und 18 Sprachen gespielt. 1991 wurde es daher ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.